Wildnisschule Odenwald
Es gibt einige Pflanzenarten, die sich auf die Jagd nach lebender Beute spezialisiert haben. Dazu gehören tatsächlich auch Pilze die aktive Jagd auf ihre Beute machen. Du brauchst keine Angst zu haben: dich wird keine Gruppe von Steinpilzen anfallen, ausrauben oder ein Champignon mit seiner Schrotflinte niederstrecken.
Diese „unsichtbare“ Jagd spielt sich nicht am Fruchtkörper (Karposoma) der Pilze ab, sondern eher einige wenige Zentimeter weiter unten, im Erdreich. Dort besteht der Pilz aus unzähligen fadenförmigen Zellen (Hyphen) und Streptomyzeten (Bakterien). Diese Zellen (Fäden) bilden ein feines Geflecht und durchweben den Boden.
Der gemeine deutsche Waldpilz ernährt sich von abgestorbener Biomasse, wie krankem, toten Holz oder fleischlichen Überresten. Manche Kleinpilzarten können sogar Erdöl, Kunststoff und Industriechemikalien als Nährstoff nutzen.
allerdings nur Kleinsttiere wie Fadenwürmer (Nematoden oder auch Älchen genannt). Hierfür bilden die feinen Pilzfäden winzige Ringfallen und scheiden daran Duftstoffe (insbesondere Geosmin, mit dem charakteristischen Geruch der Walderde) aus.
Die Fadenwürmer (Nematoda), die in großer Zahl im Erdboden leben, werden angelockt und schieben sich durch die Ringfalle. Die Fadenwürmer bleiben stecken, kleben oder werden betäubt (je nach Pilzart). Nach dem Fang wächst der Pilz in den Nematoden hinein und zersetzt ihn allmählich durch Enzyme von innen heraus; die freigesetzten Nährstoffe werden absorbiert.
Über dieses Thema gibt es einige sehr gute Dokumentationsfilme die den ganzen Vorgang und noch einige andere Sachverhalte dazu beleuchten. Reinschauen lohnt sich.